26. April 2024

So informiert die Gemeinde zur geplanten Unterkunft für Geflüchtete

Die Gemeinde Ascheberg muss – das hat die Verwaltung am 23. April mitgeteilt – ihre Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten erweitern (siehe auch www.ascheberg.de).
Diese Ankündigung hat bei einigen Ascheberger und Herberner Bürgerinnen und Bürgern – vor allem im näheren Wohnumfeld der geplanten Einrichtungen – zu Unsicherheiten und Fragen geführt.

“Wir können gut nachvollziehen, dass es erstmal einige Fragezeichen und widerstreitende Gefühle gibt vor allem bei den Nachbarn der geplanten Einrichtungen”, sagt Bürgermeister Thomas Stohldreier, “deshalb lassen wir die Bürgerinnen und Bürger natürlich nicht mit ihrem Gedankenkarussel allein, sondern klären alle offenen Fragen.”

Und das nicht nur bei den geplanten Bürgerversammlungen (16.5. Bürgerforum Ascheberg, 21.5. Aula Herbern, jeweils 18 Uhr), sondern bereits im Vorfeld auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen. Auf der Homepage, im Ascheberger WhatsApp-Kanal “Mein Ascheberg” (Link dazu auf der Homepage), auf Instagram, Facebook und in der Presse wird die Gemeinde gemeinsam mit weiteren Experten in den kommenden Wochen alle Fragen beantworten und Pläne vorstellen.

Alle Fragen werden beantwortet

Bei der Beantwortung helfen auch die Erfahrungen, die Gemeinde, Politik, Ehrenamt, Polizei und Anwohnerinnen und Anwohner mit den beiden großen Unterkünften in Ascheberg und Davensberg in den vergangenen Jahren bereits sammeln konnten.

Zur Information: In der Unterkunft an der Amelsbürener Straße in Davensberg sind zurzeit 70 Geflüchtete untergebracht (Kapazität: 70 Betten), in der Unterkunft am Breil in Ascheberg 98 Menschen (Kapazität: 130 Betten). Insgesamt (in die Zahl fließen sowohl die großen Unterkünfte als auch die gemeindeeigenen sowie die angemieteten Wohnungen ein) leben damit im Ortsteil Ascheberg 234 Geflüchtete, in Davensberg sind es 135 und im Ortsteil Herbern 118 geflüchtete Personen.

Diese Zahlen beantworten bereits eine der Fragen, die die Menschen vor allem in Herbern umtreiben:

Warum soll es eine große Unterkunft in diesem Ortsteil geben? Weil Herbern – in absoluten Zahlen, aber auch gemessen an der Bevölkerungszahl – bislang die wenigsten geflüchteten Menschen aufgenommen hat. “Es macht für eine gelungene Integration einfach Sinn, die Menschen gleichmäßig auf alle Ortsteile aufzuteilen”, sagt Stefan Feige, Fachbereichsleiter Finanzen und Soziales.

Und warum so eine große Unterkunft? Warum werden nicht einfach freie Wohnungen angemietet? Die Antwort hier: Die Gemeinde Ascheberg hat bereits 24 Wohnungen im gesamten Gemeindegebiet angemietet. “Wir können nicht den gesamten Wohnungsmarkt leerfegen”, sagt Bürgermeister Stohldreier, “denn auch Aschebergerinnen und Ascheberger müssen die Möglichkeit haben, in unserer Gemeinde eine Wohnung zu finden.”

“Stellen Sie sich keine große Sammelunterkunft vor”

Dem Bürgermeister ist vor allem eines wichtig: “Stellen Sie sich bitte in Herbern keine große Sammelunterkunft vor, wie Sie sie vielleicht aus dem Fernsehen oder anderen Medien kennen. Wir werden ein Objekt bauen, das von außen und von innen aussieht wie ein Mehrfamilienhaus. Hier werden einzelne Wohneinheiten mit Gemeinschaftsküche und –aufenthaltsraum entstehen, in denen Familien, Frauen und auch Männer ein Zuhause auf Zeit finden können.” Bei der Planung wird auch berücksichtigt, dass das Gebäude – wenn es nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete genutzt wird – für eine sinnvolle Weiternutzung zur Verfügung steht (z.B. als Mehrfamilienhaus für alle Bürgerinnen und Bürger).

Bewusst verzichtet die Gemeinde darauf, Container aufzustellen oder Turnhallen zu belegen. “Das hat mehrere Gründe”, erläutert Stohldreier, “zum einen wollen wir natürlich den Schul- und Vereinssport sowie die Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten für unsere Bürgerinnen und Bürger stärken und erhalten. Zudem wäre eine Belegung in Containern oder Turnhallen noch unverhältnismäßig teuer.” Und der dritte, ebenso wichtige Punkt: “Wenn wir für die Geflüchteten einen Ort schaffen, an dem sie sich für eine begrenzte Zeit zuhause fühlen können, dann werden sie sich genau so verhalten. Das ist auch unsere Erfahrung aus den anderen Unterkünften.” Mit anderen Worten: Sie werden Ordnung halten und ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn anstreben. “Das wäre eine Win-Win-Win-Situation – für Sie als Anwohner, für die geflüchteten Menschen und für die gesamte Gemeinde.”

Und auch eine weitere Sorge, die die Anwohnerinnen und Anwohner der geplanten Unterkünfte in Ascheberg (ehemaliges Altenheim St. Lambertus) und Herbern umtreiben könnte, möchte Klaus Hensmann, Wachleiter der Polizei Lüdinghausen, schon im Vorfeld nehmen: “Wir haben derzeit in der Gemeinde Ascheberg keine Häufung von Einsätzen in den Unterkünften.”

Ähnliche Fragen dürften auch die Ascheberger Bürgerinnen und Bürger bewegen. Die Antworten sind ähnlich – auch wenn hier nicht neu gebaut wird, sondern das alte St. Lambertus-Altenheim als Übergangsheim für Geflüchtete genutzt werden soll. “Dieses Objekt, um die Frage nach dem Warum an diesem Standort direkt zu beantworten”, so Stohldreier, “hat sich angeboten. Das Gebäude steht nun leer und soll voraussichtlich in zwei bis drei Jahren abgerissen werden. Die baulichen Gegebenheiten, vor allem die Aufteilung der Zimmer, bieten sich für unsere Bedürfnisse sehr gut an.” Bis das neue Übergangswohnheim in Herbern bezugsfertig ist, können hier also Geflüchtete sehr gut untergebracht werden.

In den kommenden Wochen werden diese und alle weiteren Fragen ausführlich und mit Details gespickt über WhatsApp (“Mein Ascheberg”), Instagram, Facebook und Presseveröffentlichungen beantwortet, so dass alle Bürgerinnen und Bürger bereits vor den Bürgerversammlungen über alle Informationen verfügen und gut vorbereitet in die Veranstaltungen kommen können.

……………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………………..

Für alle, die den WhatsApp-Kanal “Mein Ascheberg” noch nicht abonniert haben (kostenlos), hier noch einmal der Link:

QR-Code whatsapp-Kanal

https://whatsapp.com/channel/0029VaMWKag05MUje7q0rV3h

Diese Nachricht teilen: